Natürlich bekommen wir im Betreuungsalltag Rückmeldungen von Kindern und von Eltern, was ihnen gut gefällt oder wo sie sich Veränderungen wünschen oder Anregungen haben. Meist beziehen sich diese Hinweise auf ganz individuelle Bedürfnisse und sind damit nur schwer auf die Gesamtheit der Kinder und Eltern zu übertragen.
Um einen Eindruck davon zu bekommen, womit die meisten Kinder und deren Eltern innerhalb unseres Betreuungsangebotes zufrieden sind bzw. wo sie noch Entwicklungsmöglichkeiten sehen, haben wir uns entschlossen, eine flächendeckend angelegte Zufriedenheitsumfrage in unseren vier offenen Ganztagsbetrieben durchzuführen.
Zu diesem Zweck haben wir anonyme Fragebögen für Kinder und Eltern entwickelt, auf denen zur inhaltlichen Differenzierung lediglich anzukreuzen war, ob das betreffende Kind in der 1. und 2. Klasse oder bereits älter ist.
Dann wurden die Fragebögen innerhalb von 10 Öffnungstagen vor Ferienbeginn sowohl an die Eltern als auch an die Kinder ausgegeben.
Die Kinder konnten sie in der Einrichtung ausfüllen. Dabei wurden ihnen in Kleingruppen der Sinn und Zweck der Umfrage, sowie die einzelnen Fragen erläutert. Hier konnten dann auch sofort Unklarheiten angesprochen und geklärt werden. Die Kinder bekamen dann die Gelegenheit ihren Fragebogen alleine und anonym auszufüllen und in eine dafür gebastelte Schachtel zu stecken.
Die Eltern konnten den Fragebogen mit nach Hause nehmen und ihn innerhalb von 10 Tagen wieder zurück bringen.
Insgesamt haben wir 481 Umfragebögen an Eltern und Kinder verteilt. Es haben sich 78,6% der Kinder (378 Rückläufe) und 41,8% der Eltern (201 Rückläufe) daran beteiligt.
Die Kinder hatten 17 Fragen zu beantworten und die Eltern 26. Unser Sommerloch ist also gefüllt mit 6426 Kreuzen von Kindern und 5226 Kreuzen von Eltern, und wir sind gespannt, was die Auswertung uns eröffnen wird!
Zufriedenheitsumfrage in unseren offenen Ganztagseinrichtungen – die Auswertung
Bei einer Umfragebeteiligung von 78,8 % bei den Kindern und 41,8 % bei den Eltern können wir eine insgesamt positive Rückmeldung von Kindern und Eltern verbuchen.
Die Auswertung der Ergebnisse war langwierig und mühsam, da es galt insgesamt 579 Fragebögen mit zusammen 11 652 Fragen und zahlreichen Kommentaren zu erfassen.
Eine Umfrage-Arbeitsgruppe hat dann in mehreren Treffen die Ergebnisse ausgewertet, verglichen und gemeinsam reflektiert und auf der so gewonnenen Grundlage Handlungsstrategien hinsichtlich der Entwicklungsmöglichkeiten erarbeitet, welche im neuen Schuljahr umgesetzt werden.
Die Mühe hat sich gelohnt!!!
Kritische Rückmeldungen von Eltern kamen im Bereich der Hausaufgabenbetreuung. Wir vermuten, dass die Erwartungen der Eltern über die Qualität der geleisteten Hausarbeit im Widerspruch zur Möglichkeit in der offenen Ganztagsbetreuung stehen. Natürlich sind die Hausaufgaben, die am heimischen Schreibtisch unter den wachen Augen von Eltern erledigt werden sicherlich sorgfältiger und durch die 1 zu 1-Kontrolle meist auch fehlerlos. Aber können die Lehrkräfte an fehlerlosen Hausaufgaben erkennen, welche Wissenslücken es beim Kind noch gibt? Wird so, unter engem kontrollierten Blick der Eltern die nötige Selbständigkeit entwickelt, die Kinder brauchen um in naher Zukunft selbständig an Material, Umfang und Qualität zu denken?
Zur Nachsteuerung wurde das Thema Hausaufgabenbetreuung in Bezug auf Erwartungen von Eltern, Möglichkeiten im Ganztag und Entwicklungsziele beim Kind auf allen Elternabenden umfangreich besprochen. Wir arbeiten daran, eine Annäherung zwischen Erwartungen, Möglichkeiten und Zielen zu erzielen.
Auf die Frage, ob die Kinder gern in die Einrichtung gehen und ob sie freundlich begrüßt werden, haben sowohl Eltern als auch Kinder sehr positiv geantwortet. Die Eltern ihrerseits gaben uns ebenso die Rückmeldung, stets auf freundliches zugewandtes pädagogisches Personal zu treffen.
Den Kindern gefällt an einigen Standorten nicht, dass es wenig bis keine Ruheräume gibt. Tatsächlich stellen wir fest, dass es durch die ansteigende Zahl von Kindern immer schwerer wird, Ruheinseln für die Kinder zu schaffen. Raum ist knapp und wird von lauten und bewegungshungrigen Kindern gestürmt. Auch hier steuern wir nach, in dem bestimmte Räume zu festgelegten Zeiten nur von einer bestimmten Anzahl von Kindern frequentiert werden können. Die Raumknappheit aber bleibt insgesamt ein wichtiges politisches Thema!
Die Raumausstattung der (knappen) Räume und die Außengelände gefallen den Kindern an allen Standorten sehr gut. Die Kinder fühlen sich angenommen und haben stets Vertrauenspersonen, wenn es ein Problem zu besprechen gibt. Das hat uns besonders gefreut!!
Wir konstatieren, dass die Umfrage gelungen ist. Den kritischen Punkten konnten wir begegnen und so unsere Qualität in der Arbeit ausbauen. Die Zusammenarbeit mit Eltern, die Rückläufe sowohl in extra dafür veranschlagten Treffen oder regulären Gruppenelternabenden liefen sehr gut.
Wir werden derartigen Umfragen wieder durchführen.
Auch an dieser Stelle noch einmal einen Dank an alle Kinder und Eltern, die sich die Zeit für eine Rückmeldung genommen haben.