An Heiligabend wird die Wohnung von Eitan Hussien voller Leben und leckerer Düfte sein: Kinder und Enkelkinder kommen zum Weihnachtsessen. „Bei uns gibt es jedes Jahr Lammbraten in Soße gekocht mit Champignons, Sellerie, Möhren, Zwiebeln und Gewürzen, dazu Rotkohl und Salzkartoffeln.“ Sie werden zu siebent um den Tisch sitzen: Eitan Hussien und ihr Ehemann, der Sohn sowie die Tochter mit Mann und den beiden Enkelkindern.
Um die Zubereitung des Essens kümmern sich die Eltern. „Ich bin immer die Chefin, und mein Mann akzeptiert das“, erklärt Eitan Hussien. „So gibt es keine Streiterei zu Weihnachten.“ Während die Eltern kochen, sind die anderen Familienmitglieder dafür zuständig, das Wohnzimmer zu schmücken, den Tisch zu decken – und für den Nachtisch zu sorgen. „Meine Tochter macht Bratäpfel im Ofen, vor allem mit Zimt und Butter, sie hat da ihr eigenes Rezept.“ Zu trinken gibt es bei Familie Hussien nur Alkoholfreies. Obwohl sie Muslime sind, gibt es zu Weihnachten Geschenke – zumindest für die beiden Enkelkinder, zwei und vier Jahre alt. „Also Kleinigkeiten, nicht so wie bei den Deutschen“, sagt Eitan Hussien. Und gibt es einen Weihnachtsbaum? „Einen kleinen symbolischen, wir machen ja keine deutsche traditionelle Feier, also wie bei euch.“
„Ich wünsche allen eine frohe, besinnliche Weihnachtszeit – besonders allen Kolleginnen und Kollegen vom Nachbarschaftsverein Mittelhof, mit denen ich zusammenarbeite“, beendet die Stadtteilmutter das Gespräch. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten – und guten Appetit!
Originalbericht: Boris Buchholz, erschienen im Newsletter für unseren Bezirk vom 19.12.2024, Foto: Privat