Die sogenannte Reichspogromnacht fand in Deutschland in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 statt. In dieser Nacht begannen im nationalsozialistischen Deutschland direkte und gezielte Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. Sie waren der Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums, der Anfang des Holocaust. In dieser Reichspogromnacht wurden jüdische Geschäfte geplündert und zerstört, Synagogen wurden niedergebrannt. Die Polizei griff nicht ein, nur wenige Menschen trauten sich, ihren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu helfen. In dieser Nacht starben mehr als tausend Juden. 30.000 Menschen wurden verhaftet und verschleppt (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung).
Zum Gedenken an Verfolgte des Nationalsozialismus installiert der Künstler Gunter Demnig seit 1992 Stolpersteine in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Mittlerweile wurden über 75.000 Steine verlegt. Die quadratischen Messingtafeln erinnern an die Verfolgten an ihren letzten frei gewählten Wohnorten. Da die Menschen damals aus ihrem Alltag herausgerissen worden sind, sollen sie mit der Verlegung der Stolpersteine symbolisch in ihre damalige Nachbarschaft zurückgeholt werden.
In Steglitz-Zehlendorf erinnern 561 Stolpersteine an das Schicksal unserer ehemaligen Nachbar:innen, die in der Zeit der Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Wir gedenken den Opfern des Nationalsozialismus und laden Sie ein, besonders am heutigen Tag die Stolpersteine in Ihrer Nachbarschaft zu pflegen. Alle Stolpersteine Berlins finden Sie auf der interaktiven Karte der Koordinierungsstelle Berlin.
Zum Putzen der Stolpersteine benötigen Sie:
- Metall- oder Messingputzmittel (z.B. aus dem Drogeriemarkt)
- Küchenschwamm mit rauer und weicher Seite (kein Stahlschwamm!)
- Wasser in einer Flasche zum Nachspülen
- Küchentücher oder ein Wischtuch